Im Fach Kunst geht es um die ästhetische Art der Welterfahrung, wie sie sich besonders prägnant in der Begegnung mit künstlerischen Bildwelten und in der eigenen künstlerischen Gestaltung gewinnen und vermitteln lässt. Schülerinnen und Schüler sollen so Kompetenzen aufbauen, die durch selbstbestimmtes Handeln und anschauliches Denken geprägt sind und dadurch einen besonders nachhaltigen Lernprozess ermöglichen, der zu ganzheitlichem Erleben und Verstehen der Wirklichkeit führt. Dazu gehört die Bereitschaft zum Experiment, die Bewusstwerdung der Vielfältigkeit von Lösungs- und Deutungsmöglichkeiten und die Entwicklung der Fähigkeit zum vernetzten Denken.
Regelmäßige Exkursionen zu aktuellen Ausstellungen in die umliegenden Museen ( Kunst- und Ausstellungshalle Bonn oder in das nahegelegene Arp-Museum Bahnhof Rolandseck, Besichtigungen der romanischen Kirchen in Köln etc.) fördern das kulturelle Bewusstsein und das Interesse und Verständnis eigener und fremder Kulturen.
Darüber hinaus nehmen SIBI-SchülerInnen regelmäßig an vielfältigen künstlerischen Wettbewerben teil.
Die Unterrichtsinhalte in Sek I richten sich nach den Schwerpunkten:
- Bildkonzeptionen (Form-Inhalt-Bezüge),
- ästhetische Kategorien (Farbe, Linie, Fläche, Körper/Raum, Bewegung) und
- Bildverfahren / Medien (Zeichnen, Malen, Collagieren, Plastizieren, Bauen u.a.)
Das Fach Kunst wird in der Erprobungsstufe zweistündig unterrichtet, in der Mittelstufe im halbjährlichen oder jährlichen Wechsel mit Musik.
In der Oberstufe wird Kunst als Grundkurs angeboten. Im Hinblick auf die Lernlaufbahnen der SchülerInnen werden dabei für die einzelnen Kurse die Prinzipien der Sequentialität berücksichtigt: zunehmende Komplexität der Problemstellungen – zunehmende Differenziertheit der Problembearbeitung – steigende Ansprüche bei der Methodenbeherrschung – zunehmende Selbstständigkeit der SchülerInnen.
In der Sek II wird Kunst als Grundkurs angeboten. Im Hinblick auf die Lernlaufbahnen der SchülerInnen werden dabei für die einzelnen Kurse die Prinzipien der Sequentialität berücksichtigt: zunehmende Komplexität der Problemstellungen – zunehmende Differenziertheit der Problembearbeitung – steigende Ansprüche bei der Methodenbeherrschung – zunehmende Selbstständigkeit der SchülerInnen.
Um passive rezeptive Lernformen zu reduzieren, werden schwerpunktmäßig Methoden und Techniken der Visualisierung, Präsentation und Moderation erarbeitet, die einer verständlichen Vermittlung von Informationen dienlich sind und praxisorientierte Hilfsmittel für die gemeinsame Problembewältigung in Lern- und Arbeitsgruppen anbieten. Insbesondere experimentelles Arbeiten fördert Selbständigkeit im Denken, Handeln und Urteilen; es stellt die Lernenden vor unerwartete Gestaltungssituationen, zwingt zu flexiblen Reaktionen und führt zu kontrolliertem Um- und Neustrukturieren. In der Jahrgangsstufe 11 geht es vorrangig um ein systematisches Erarbeiten von Interpretationsmethoden und Gestaltungsfähigkeiten (kunstgeschichtliche Einführung in Grafik und Malerei; Architektur und Städtebau). In der Jahrgangsstufe 12 werden die erworbenen Kompetenzen zunehmend methodisch sicherer und selbständiger eingesetzt und im Hinblick auf gesellschaftliche Zusammenhänge und kunstgeschichtliche Darstellungsformen erweitert. Der unterrichtliche Lernzuwachs besteht in der Kontexterweiterung und Vernetzung von Gerstaltungs- und Produktionsfähigkeit. (klassische Moderne; Plastik). In der Jahrgangsstufe 13 erfolgt eine stärkere Konzentration auf Selbständigkeit im Umgang mit den bildnerischen Mitteln, in der Interpretations- und Urteilsfähigkeit und in der Methodenkenntnis (rezeptionsgeschichtliche Ansätze; Bilder als Ausdruck ‚individuellen Weltgeschehens’).
Kunstexkursion nach Düsseldorf – Unsere Erinnerungen an Christian Boltanski (Moritz Paetow, Q2)
Anlässlich unserer aktuellen Themenreihe zur Ästhetik des Erinnerns im Werk von Christian Boltanski machten wir, der Q2-Kunstkurs von Frau Erlinghagen, uns auf in die Landeshauptstadt Düsseldorf, genauer ins „Ständehaus“. Das Museum der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist über die Landesgrenzen für seine moderne Kunst bekannt. Tomás Sarazene, Pamela Rosenkranz und Ulla von Brandenburg sind nur einige bekannte Namen, deren Kunstwerke im „K21“ eine neue Heimat gefunden haben.
Besonders interessierte uns die Dauerausstellung „El Caso“ von Christian Boltanski. Im ganzen Künstlerraum hängen unscharfe Fotografien von Menschen, die mit Kriminalfällen in Verbindung gebracht werden können. Unter den Bildern hängt jeweils eine alte Keksdose, in der auf Zeitungsschnipseln die Geschichte der jeweiligen Personen aufgehoben ist. Da die Keksdosen verschlossen und für den Betrachter nicht einsehbar sind, bleibt es unklar, ob man einem Opfer oder Täter ins Gesicht blickt. Des Weiteren sind an einer Wand des Raums fein säuberlich hunderte Leichentücher aufeinander gestapelt. Dies alles lässt den Betrachter in eine ganz besondere Atmosphäre eintauchen.
Der ganze Raum ist gestückt mit den zentralen Themen Erinnerung, Vergessen und Tod, welche für Boltanski einen besonderen Stellenwert besitzen.
Ein weiteres Highlight war die Begehung des „Orbits“ im obersten Stock des Museums. Die 2.500 Quadratmeter große Fläche aus Drahtseilen, welche in 25 Meter Höhe zu einem Netz verspleißt wurden, ließ uns bei der Begehung die Beine zittern und realisieren, dass unser Leben in diesem Moment von den Rechenkünsten des Künstlers abhing. Dennoch blieb das Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit im Orbit unübertroffen.
Unbeschadet und bereichert durch viele neue Eindrücke und Erfahrungen verließen wir den „Orbit“ und schauten uns die weiteren Künstlerräume des K21 an. Uns bot sich eine große Bandbreite an Installationen. Von nahezu leeren, kargen und lichtdurchfluteten Räumen, gepaart mit eigenartigen Geräuschen, hin zu Schreibzimmern, in welchen seit gut 200 Jahren wohl niemand mehr abgestaubt hatte, ließen wir nichts unbesichtigt.
Nach fünf Stunden in den Museumshallen, vielen neuen Eindrücken und mit teilweise schon qualmenden Köpfen ließen wir das Museum hinter uns und machten uns auf den Rückweg nach Bad Honnef.
Auch wenn wir nicht alles besichtigen konnten, so können wir trotzdem guten Gewissens sagen, dass ein Besuch des „K21“ sich lohnt und dass die Exponate und Installationen einen für die lange An- und Abreise entschädigen.
Und für einige von uns stand nach dem Besuch fest, dass dies nicht der letzte gewesen sein wird.
Projekttage 2017, Sprühende Ideen, Jgst. EF und Q1 (Frau Armbruster, Frau Erlinghagen)
Mehrperspektivität im Werk von Pablo Picasso: Picasso und seine Rezeption, Fotocollagen in Anlehnung an David Hockeys "Joiners", Jgst. Q1, Frau Erlinghagen
Auf den Spuren Gerhard Richters (Meike Stümper, Q1)
Nach langem Studieren des gegenwärtig wohl best bezahlten Künstlers, des bekannten Gerhard Richter, freute sich der Grundkurs von Frau Erlinghagen darauf, einige seiner Werke endlich in Köln im Original zu bestaunen. Dazu ging es am 31. März auf nach Köln ins Museum Ludwig, um dort die erste von zwei Gerhard Richter-Führungen an diesem Tag zu besuchen. Im Anschluss sollte eine zweite in unserem Kölner Dom stattfinden.
Eine sehr freundliche junge Museumsführerin führte den Kurs durch das Museum, zu der Sonderausstellung Gerhard Richter – Neue Bilder. Diese wurde anlässlich des 85. Geburtstages von Gerhard Richter ausgerichtet und präsentierte 26 seiner jüngsten tollen Werke, welche alle im vergangenen Jahr entstanden waren und hier erstmals öffentlich präsentiert wurden. Das Besondere an seinen Werken ist die leuchtende Farbigkeit und die Vielfalt seiner Gestaltungskriterien. Zudem prägt seine differenzierte Vielschichtigkeit seine Werke, denn
„mit Pinsel, Spachtel, Rakel und Messer bearbeitet der Künstler die in mehreren Schichten aus Ölfarbe aufgebauten Bilder; seine lange Erfahrung – auch in der Einbeziehung des Zufalls in den Entstehungsprozess – führt zu detailreichen und äußerst komplexen Kompositionen. Der Zweifel an der Darstellbarkeit von Realität und die Frage nach der Bedeutung des gemalten Bildes liegen Richters Schaffen zugrunde.“*
Einige der Schüler_innen versuchten mit ihrer Vorstellungskraft in Richters abstrakten Werken etwas Gegenständliches zu erkennen. Während es sich für die einen um „Gekritzel“ handelte, wagten die anderen Landschaften, Tiere etc. in den Werken zu erkennen.
Ergänzend zu den abstrakten neuen Werken von Gerhard Richter wurden auch Werke von dessen Vorläufern, wie z.B. Bilder von Jackson Pollock oder Lucio Fontana, präsentiert. Zugleich wurden seine neuen Bilder in den Kontext des Gesamtwerks Gerhard Richters eingebettet. So konnten wir ebenfalls berühmte Werke, wie beispielsweise seine Ikone Ema – Akt auf einer Treppe (1966) oder 48 Portraits deutscher Geistesgrößen (1971/72), sein abstraktes Bild Krieg (1981) sowie seine Installation von 11 Scheiben (2003) sehen. Zudem wurden auch seine verschiedenen Studien Farbfelder. 6 Anordnungen von 1260 Farben (1974) gezeigt, die als Vorstudien des berühmten Richter-Fensters im Kölner Dom gelten und die bereits einen Ausblick auf den zweiten Teil der Exkursion gaben.
Nach vielen Impressionen und der folgenden Mittagspause ging es weiter auf Richters Spuren in den Dom. Dort wurde von einem Domführer zunächst etwas zur Entstehungsgeschichte einiger Kirchenfenstermalereien erklärt, bis dann schließlich vor dem „Richterfenster“ Platz genommen wurde. Dieses Fassadenfenster befindet sich seit 2007 im Südquerhaus. Die bunte Verglasung, bestehend aus insgesamt 11.263 Quadraten, sorgte für Staunen. Sie zeigen 72 verschiedene Farbtöne, die mittels eines Zufallsgenerators von Richter in ihrer Anordnung innerhalb der Scheiben festgelegt wurden. Wir fanden heraus, dass diese Farbanordnung in der anderen Fensterhälfte exakt gespiegelt wiederzufinden ist. Weil das Motiv der vielen Farbquadrate bereits zuvor im Museum vorgestellt wurde, schloss sich für den Kurs der Kreis von Richters Werken. Eine Fragerunde beendete die erfolgreiche Exkursion.
Die Erlebnisse und zusätzlichen Informationen wurden in der folgenden Kunststunde intensiv reflektiert und aufgearbeitet.
*http://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/rueckblick/2017/gerhard-richter-neue-bilder.html (24.06.2017)
Abstrakte Malerei: Arbeiten mit Rakel und Acryl - In Anlegung an Gerhard Richter, Jgst. Q1, Frau Erlinghagen
Selbstbildnis - Radierungen in Auseinandersetzung mit Rembrandts Hell-Dunkel-Portraitstudien und der Wirkung von Licht und Schatten, Jgst. Q1, Frau Erlinghagen
Linie, Fläche, Punkt: Grafische Strukturen mit Edding und Fineliner - Von der Einzel- zur Gruppenarbeit, Jgst. 7, Frau Armbruster
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