Demokratiebildung à la Landtag

Wie kann Kindern und Jugendlichen die Demokratie nähergebracht werden?

Der Landtag Nordrhein-Westfalen versucht dies mit einer Wanderausstellung, die in unterschiedlichen Schulen des Landes NRW besichtigt werden kann.

So nun auch am SIBI. Im sonst luftigen Foyer befindet sich seit dieser Woche ein Rondell, welches Schülerinnen und Schüler über wichtige demokratische Verfahren informiert.

Im Inneren des Rondells befindet sich eine realitätsgetreue Abbildung des Parlamentsgebäudes mit dem kreisrunden Plenarsaal. Zu sehen sind die leeren Sitzplätze des Landtages mit der Kennzeichnung der Sitzplätze der einzelnen Parteien. Zudem gibt es Abbildungen der jeweiligen Fraktionsvorsitzenden.

Im Zentrum steht ein original nachgebautes Rednerpult, an dem die Schülerinnen und Schüler nachempfinden können, wie es sich anfühlt vor dem Plenum zu Sprechen. Ein Videobildschirm nimmt die Information der Außenwände nochmals auf. Diese zeigen Informationen, Bilder und Grafiken zum Land NRW, zu den Aufgaben des Parlaments und der Abgeordneten sowie zum Wahlsystem und zu den Möglichkeiten, wie sich Bürgerinnen und Bürger aller Generationen am politischen Geschehen beteiligen können.

Die Eröffnung zur Ausstellung erfolgt mit einer Diskussionsveranstaltung in der Aula. Zu Gast waren der Vizepräsident des Landtages NRW Rainer Schmeltzer (SPD), die Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald (CDU) und Franziska Müller-Rech (FDP), der Stellvertreter des Bürgermeisters Norbert Grünenwald und zwei Mitarbeiterinnen der Stiftung Konrad-Adenauerhaus, welche die nächsten zwei Wochen die Ausstellung inhaltlich begleiten.

Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch die Schulleiterin Frau Stefani Lamsfuß-Schenk erfolgten einige einleitende Worte des Vizepräsidenten, wo er mehrmals betonte, dass er seit 27 Jahren im Landtag sei und dass er nach dieser Wahlperiode aufhöre, da dann auch mal genug sei. Anschließend sollte das Eis zu seinem jungen Publikum gebrochen werden, indem er dazu aufforderte, diejenigen Fragen zu stellen, von denen die Lehrkräfte abgeraten hätten.

Die ersehnte erste Frage kam von einem Achtklässler, welche sich auf die Debatte um den Agrardiesel bezog. Noch kein „Eisbrecher“, aber die Frage zur Legalisierung von Cannabis, sorgte schon für Amüsement, bevor die Frage zur aktuellen Schulpolitik dann der „Gamechanger“ war.

Frau Müller-Rech betonte deutlich, welche Mängel es an Schulen gebe und das diese beseitigt werden müssen.

Anschließend äußerte sich Herr Grunwald zur Schulpolitik, gab aber zunächst seiner Freude Ausdruck, wie schön es sei, als ehemaliger SIBIANER an seiner alten Schule sein zu dürfen.

Die Veranstaltung zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Schüler und Schülerinnen für das Thema „Demokratie“ und „demokratische Abläufe“ zu begeistern und auch, dass dies kein Selbstläufer ist, dass es eine Herausforderung bleibt, diese genau da abzuholen, wo sie sind. Schülergerechte Debatten sind sicherlich eine Möglichkeit dafür.

Dass die Schülerinnen und Schüler des SIBIs sich vehement für die Demokratie einsetzen, zeigten sie ganz praktisch und eindrücklich auf der Demonstration der letzten Woche.

Die Ausstellung wird in den Politikunterricht einzelner Klassen integriert und macht sicher Lust, den Landtag auch einmal zu besuchen und eine Debatte live im Landtag zu verfolgen.